Korpuskarzinom

Das Korpuskarzinom ist ein bösartiger Krebs des Gebärmutterkörpers, der sich meist aus der Gebärmutterschleimhaut entwickelt. Circa 12.000 Frauen in Deutschland erkranken jedes Jahr neu. Das Durchschnittsalter liegt bei 68 Jahren, ein Auftreten vor dem 40. Lebensjahr bzw. den Wechseljahren ist sehr selten.

Wie auch bei vielen anderen Krebsarten, sind die eigentlichen Ursachen nicht bekannt. Die Bildung eines Korpuskarzinoms wird jedoch durch Östrogene stimuliert.

DIAGNOSE

Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen zeigen sich in manchen Fällen Auffälligkeiten im Ultraschall, die abgeklärt werden sollten. Dies geschieht durch eine Hysteroskopie/Gebärmutterspiegelung mit anschließender Curettage/Ausschabung. Das Gewebe wird histologisch untersucht. Zusätzlich wird häufig eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Bauchraumes durchgeführt, um möglicherweise vergrößerte Lymphknoten oder Metastasen in Leber oder Lunge sichtbar zu machen. Bei Auffälligkeiten wird zudem ein Röntgenbild der Lunge angefertigt. Durch eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) oder eine Spiegelung des Enddarms (Rektoskopie) können wir sehen, ob der Tumor Blase oder Darm befallen hat.

THERAPIE

In den meisten Fällen kann ein Korpuskarzinom operiert werden. Dabei sollten neben der Gebärmutter auch die Eierstöcke und die Eileiter entfernt werden, da sich dort häufig Metastasen bilden.

Im Anschluss an die Operation und die histologische Untersuchung ist in manchen Fällen eine Bestrahlung und in seltenen Fällen eine Chemotherapie erforderlich. Bei positivem Hormonrezeptor kommt zudem eine antihormonelle Therapie zum Einsatz. In der wöchentlichen Tumorkonferenz werten die behandelnden Ärzte die histologischen Ergebnisse aus und erarbeiten einen Therapieplan. Dieser ist auf die Eigenschaften des Tumors genau zugeschnitten und bietet entsprechend die größtmöglichen Aussichten auf Erfolg.

Sehr selten sind jüngere Frauen, die noch Kinder bekommen möchten, von einem Korpuskarzinom betroffen. In diesen Fällen können wir durch die Kombination von Ausschabung/Curettage und einer Hormontherapie die Gebärmutter zunächst meist erhalten. Die Gefahr eines Rückfalls ist dann allerdings deutlich höher als im Falle einer Operation. Deshalb empfehlen wir nach drei Monaten eine Kontrollausschabung. Nach einer Schwangerschaft und abgeschlossener Familienplanung sollte in jedem Fall eine Operation erfolgen.

Während des stationären Aufenthaltes in Havelhöhe verbinden wir die schulmedizinischen Therapien mit integrativen Behandlungen, die Ihnen helfen, Ihre Selbstheilungskräfte zu stärken, das Immunsystem zu aktivieren und Kräfte zu mobilisieren. Wichtig und sehr hilfreich ist zudem eine Ernährungsberatung, um Frauen bei der Gewichtsreduktion zu unterstützen und die körpereigene Östrogenbildung zu vermindern.

In vielen Fällen können integrative Therapien zudem die Nebenwirkungen der Krebstherapie deutlich verringern. Dazu gehören unter anderem Bewegungs- und Körpertherapien, z.B. Heileurythmie und Rhythmische Massagen sowie Mal- und Musiktherapie. Eine zusätzliche Unterstützung sind unsere anthroposophischen Pflegetherapien, die die Regeneration fördern.

Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, eine psychoonkologische Beratung in Anspruch zu nehmen. Mögliche aufkommende Ängste können Sie dort ebenso thematisieren wie Auswirkungen der Erkrankung auf Ihre familiäre Situation oder Perspektiven für die Zeit nach der Behandlung.

PERSPEKTIVEN

Nehmen die Patientinnen frühe Symptome, etwa Blutungsstörungen, wahr und lassen sie umgehend untersuchen, besteht eine gute Prognose für die Behandlung des Korpuskarzinoms. Der Muskelkörper der Gebärmutter schützt vor einer schnellen Metastasenausbreitung in den Bauchraum, so dass die Erkrankung durch eine Operation und eventuell anschließende Behandlungen vollständig geheilt werden kann.

UMGANG MIT FATIGUE (CANCER RELATED FATIGUE, CRF)

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